results. MärkteAktuell Podcast

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00:00:01: Deutsche Bank präsentiert den Podcast results Märkte aktuell.

00:00:08: Mein Name ist Carina Schäuble und ich spreche mit Dr Ulrich Stephan über Themen die die Weltwirtschaft bewegen Deutschland Wirtschaftsdaten enttäuschen.

00:00:18: Eurozone Zinssenkungen n2024 ja oder nein.

00:00:24: Usa Impulse für den Euro Dollar Wechselkurs vermisst.

00:00:29: Japan aufgeweichte yield curve control wann steigen die Leitzinsen ja hallo Uli schön dass du da bist.

00:00:37: Lass uns starten wie immer wie üblich mit Deutschland und meiner ersten Frage.

00:00:43: Die deutschen Exporte sind im September überraschend kräftig gesunken also es gab - von 2,4% und das lag sogar tiefer als die erwarteten 1,1 im Minus.

00:00:54: Und lag zum Großteil daran dass die Exporte nach USA und China abgenommen hat.

00:00:59: Nach Großbritannien sind sie zwar gestiegen aber das Konto das nicht auffangen also wird nicht wettmachen.

00:01:06: Und dann sind auch die Daten zur Industrieproduktion enttäuschend gewesen also das dritte Quartal lag mehr als 2% unter dem Faaker Tal.

00:01:15: Und deshalb wird mich sehr interessieren wie dein Eindruck zur deutschen Wirtschaft ist aktuell.

00:01:21: Hallo Karina ausgesprochen schwach ist mein Eindruck zur deutschen Wirtschaft der Sachverständigenrat hat das ja jetzt noch mal sehr.

00:01:29: Deutlich auch unterstrichen also Sachverständigenrat die sogenannten 5 Weisen die von einem Potenzialwachstum also das was Deutschland im Durchschnitt wachsen kann von nur noch 0,4% ausgehen.

00:01:42: Das ist schon erschreckend schwach und auch die 5 Weisen erwarten ja im nächsten Jahr nur eine,

00:01:49: schwache Erholung der Export ist natürlich betroffen von der lahmenden Konjunktur in China aber auch,

00:01:58: wird zunehmend in den Vereinigten Staaten von Amerika da werden wir sicherlich ein Wachstum wir was im dritten Quartal gesehen haben nicht so schnell noch mal sehen.

00:02:08: Und insofern ist das hier auch ein Thema für Deutschland.

00:02:12: Wir haben ja sowieso die Diskussion aber die will ich jetzt hier gar nicht aufmachen ob wir nicht viel mehr für den Binnenmarkt tun sollten denn als Exportweltmeister exportieren wäre auch Kapital,

00:02:23: und dieses Kapital legen wir in der Regel ausgesprochen schlecht an also da sind wir wirklich,

00:02:29: nicht gut beraten das so zu tun und vor dem Hintergrund muss ich glaube ich Deutschland insgesamt Gedanken machen wie denn Potenzialwachstum nach vorne aussehen kann.

00:02:42: Ja und in der Eurozone wenn wir da geradezu zum zur nächsten geographischen größeren.

00:02:49: Also wir gehen können in der Eurozone beobachten wer aktuell größere Differenz zwischen den Aussagen die einzelne EZB Mitglieder tätigen.

00:02:58: Und den Zinssätzen am Markt also kurz gesagt hättest die EZB für verfrüht über potentielle Zinssenkung zu diskutieren,

00:03:05: aber am Markt sieht man diese für 2024 schon eingepreist also z.b. liegt der der 12 Monats Euribor tiefer als der 6 Monats Euribor.

00:03:14: Und wie konkret wird hier die Inflationsentwicklung relevant sein also würde ein längerer stand auf dem Niveau.

00:03:21: Im Laufe des Jahres dann Zinssenkungen erlauben oder ist es erst bei der Zielerreichung von 2 % der Fall was was glaubst du.

00:03:30: Also die Europäische Zentralbank hat sicherlich ausgesprochen spät angefangen erst auf die hohe Inflation zu reagieren und ist deswegen jetzt in einem gewissen Dilemma Glaubwürdigkeit behalten bzw wiederherstellen zu müssen.

00:03:45: Vor dem Hintergrund betont sie und ich glaube auch dass sie das tun wird die Inflation weiter drücken drücken zu wollen,

00:03:54: nicht nur Frau Lagarde hat jetzt noch mal darauf hingewiesen dass die Zinsen längere Zeit hoch bleiben werden sondern auch der Vizepräsident der Europäischen Zentralbank.

00:04:05: Und der gindorff hat gesagt dass die Inflation immer noch,

00:04:08: viel zu hoch ist deswegen muss man wohl davon ausgehen dass der Markt hier etwas zu optimistisch ist,

00:04:15: wenn er hat die ersten Zinssenkung und schon im April ein Preis ich glaube er macht das mit jedem einen Blick auf die doch relativ schwache Konjunktur wir hatten ja Deutschland gerade schon angesprochen ist es.

00:04:28: Der mit Abstand größte Land in Deutschland in Europa was natürlich auch am stärksten dann in die Berechnungen eingeht und insofern.

00:04:38: Ja wie muss die EZB die Inflation runter bekommen obwohl die Konjunktur schwach ist und es gibt sicherlich auch ein paar Faktoren wie steigende CO2 Preise wie der ganze Umbau der Wirtschaft der grüne Transformation und so weiter und so fort,

00:04:53: die nicht wirklich deflationär wirken sondern eher inflationär,

00:04:58: Ja und darauf verweist die EZB und deswegen glaube ich auch dass die Zinsen höher oder länger hoch bleiben werden,

00:05:07: als dass der Markt heute erwartet das heißt konkret für das zweite Halbjahr 2024 denkst du da könnte dann schon was passieren.

00:05:17: Ja tatsächlich Karina würde ich für das zweite Halbjahr 2024 die ersten Zinssenkungen auch in Europa erwarten wahrscheinlich im dritten Quartal aber gegen Ende also eher September als Juli.

00:05:31: Und.

00:05:33: Das sind wahrscheinlich dann Möglichkeiten wenn die Inflation tatsächlich noch weiter zurück kommen wir hatten ja zuletzt nur 2,9% in öffentlichen nur in Europa.

00:05:43: Die Konjunktur ist aber schwach und von daher halte ich es für durchaus möglich dass die Europäische Zentralbank dann ab dem dritten Quartal erste 10 Schritte nach unten unternehmen könnte.

00:05:56: Ja dann lass uns mal Richtung USA blicken die US-Wirtschaft hat im Oktober nicht nur weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet,

00:06:03: auch die Arbeitslosenquote ist auf ja immer noch eins bis ich ganz freundliche 3,9% aber gestiegen.

00:06:11: L&S hat den Dollar zunächst geschwächt und und auch zuvor schon teilten die Marktteilnehmer mehrheitlich die Einschätzung dass die Fed nun den Zinsgipfel erreicht hat und keine weiteren Zinserhöhungen Erfolg.

00:06:23: Wie ist dir deine Erwartung ja auch hier gab es verschiedene Äußerungen aus der amerikanischen Notenbank heraus allen Fahrern Jerome Powell,

00:06:32: der auf dem IMF also internationaler Währungsfond Treffen gesagt hat dass.

00:06:38: Aber die Zinsen auch weiter erhöht werden könnten wenn denn die Inflation nicht nachhaltige runter geht und das Wachstum weiterhin so stark bleibt es ist ja erklärtes Ziel,

00:06:50: bei der Notenbank die gesamtwirtschaftliche Nachfrage herunter zu bekommen deswegen darf man sich nicht wundern dass die Wirtschaft etwas schwächer läuft das auf die Arbeitslosenquote nach oben tendiert wie gesagt das ist durchaus n intendiert hier,

00:07:03: es ist eben der feine Linie dann einen Ausgleich hinzubekommen so dass man nicht in einer Rezession verfällt das kann man für die USA wahrscheinlich eh nicht ausschließen aber,

00:07:15: wenn die Rezession kommt würden wir davon ausgehen dass sie nicht allzu energisch sein wird denn wir sehen ja das Amerikas Wirtschaft doch recht robustes wir hatten,

00:07:27: fantastisches Wachstum im dritten Quartal fürs vierte Quartal schätzt die Fed Atlanta im GP now Moment 2,1% also insofern,

00:07:37: sieht das alles sehr sehr robust aus ein bisschen im Auge haben sollte man auch auf die Haushalts Diskussion,

00:07:46: die Anarchie vor nicht gelöst ist es gibt jetzt einen ersten Gesetzesvorschlag der noch diese Woche im Parlament besprochen werden soll.

00:07:57: Mal gucken ob er Chancen hat erste Stimmen deuten eher weniger darauf hin,

00:08:01: aber wenn die Amerikaner sehen nicht schaffen diese Woche in Haushalt zu verabschieden dann wird sie ein shutdown der Regierung geben,

00:08:09: und der kostet natürlich dann auch wieder Wachstumsimpulse und insofern wird die Fett sicherlich auch die nächsten Entscheidungen mit einem,

00:08:19: Blick auf die US-Politik Fällen.

00:08:22: Und dann ist aber vermutlich fürs nächste Jahr eben eine ganz ähnliche Gangart erwartet also eine ganz ähnliche Vorgehensweise der Zentralbanken sowohl EZB wie auch wie auch Fett in 2024.

00:08:36: Man erwartet keinen sehr großen Impuls auf den Wechselkurs weil sowas entsteht dann eher durch die Differenz zwischen den Zentralbanken.

00:08:45: Und das einzige was vielleicht noch ein Unterschied macht es dass die Erwartung für die fetten bisschen stärker ist also wenn sie dann anfängt zu senken dass sie dann womöglich größere Schritte macht oder mehr Schritte macht.

00:08:57: Und das könnte dann im Laufe eben auch eher vom zweiten Halbjahr vermutlich zu einem schwächeren Donners führen als die konkrete Prognose von uns liegt bei 110 fürs Jahresende 24.

00:09:08: Und wo siehst du dass das größte potentielle Störfeuer zu dieser Prognose also vermutlich wird vermutlich wenn die Fett nichts schenken würde während ihr z.b. das schon tut aber wo siehst du andere Gefahren oder überhaupt gefahren zu dieser Einschätzung.

00:09:23: Ja so in der Politik sind sicherlich gefahren wenn man das so ausdrücken möchte als gefahren angelegt,

00:09:31: wer hat mir schon den Haushaltsstreit der angesprochen es gibt darüber hinaus den Wahlkampf ist ja präsidentschafts,

00:09:38: Wahl in den USA im nächsten Jahr werden verschiedene geopolitische Themen die vor allen Dingen dann über die Energiepreise auch auf die Konjunktur drücken können bzw Inflation noch mal anschieben.

00:09:49: Also da ist schon einiges angelegte so wie es im Moment aussieht erwartet man für beide Notenbanken da bin ich völlig bei dir zu erste Zinssenkungen im zweiten Halbjahr,

00:10:00: 2024 wobei die Fed möglicherweise sogar etwas früher anfängt,

00:10:07: und dann etwas energischer hattest du auch gesagt das liegt einfach daran dass sie auch deutlich früher und energischer gegen die Inflation,

00:10:15: hervorgegangen ist und dann wahrscheinlich auch früher fertig ist.

00:10:19: Also würde das so kommen dann erwarten wir keine große Veränderungen im Euro-Dollar Band weiterhin irgendwo zwischen.

00:10:30: 15 und 115.

00:10:32: Wo die gesagt auf die anderen Dinge da muss man immer ein Blick haben und sich natürlich davor warten wenn was passieren könnte wenn diese Störfeuer ausbrechen sollten.

00:10:44: Okay danke schonmal für die Einschätzung dann komme ich jetzt zu unserem letzten Land für heute nämlich Japan.

00:10:52: Und seit Mitte Ende Ende Oktober ist die yield curve control über die wir schon öfter gesprochen haben tatsächlich,

00:10:59: aufgeweicht worden völlig also werden wir schon besprochen wie es von plus minus ich glaube 10 auf plus -50 auf plus minus 1% gegen und jetzt.

00:11:08: Ist quasi wenn man so will die Kontrolle der langfristige Zinsen.

00:11:13: Ähm aufgehört du worden solange jetzt die zumindest nicht schnell ansteigen,

00:11:18: gleichzeitig sind aber die Leitzinsen nach vor unverändert im negativen Bereich gelassen worden und der jens hat auf dem tiefsten also auf dem niedrigsten Niveau seit mehr als 25 Jahren ich glaube mittlerweile sogar mehr als 30 Jahre gegenüber dem Dollar.

00:11:32: Notiert und siehst du hier deine Zinserhöhungen am Horizont und würde das dem Yen dann wieder an Wert gewinnen lassen.

00:11:41: Und wenn zeitweilig aber die anderen Länder womöglich dann die Zinsen senken also könnte das ja vielleicht relativ rasant passieren oder wie blickst du da drauf.

00:11:52: Ja in der Tat haben die Grenzen für die sogenannte zinsstrukturkurven,

00:11:59: Steuerung der japanischen Notenbank nicht wirklich gehalten man hat sich einmal das Band sehr eng gemacht,

00:12:06: das hat mit 0,1% um die Nulllinie herum angefangen es ist dann mehrfach ausgeweitet worden zuletzt auf 1% und jetzt im allerletzten Schritt hat man gesagt naja die 1% sind nur eine Orientierung und,

00:12:19: wir halten da nicht fest trotzdem scheint es so zu sein dass die japanische Notenbank hier nach wie vor im Markt,

00:12:26: agierte und interveniert die 10-jährigen jgb liegen im Moment bei.

00:12:34: 0,86 also noch ein Stück weit von dem Band entfernt und normalerweise wenn Notenbank sowas sagen dann wird dieses Band eben,

00:12:43: getestet sollte also etwas höher sein der Zins wie gesagt das deutet darauf hin dass die Notenbank immer noch im Markt ist.

00:12:52: Nicht desto trotz ist die Inflation auch in Japan natürlich etwas höher für japanische Verhältnisse sicherlich schon sehr hoch mit um die drei und zum Teil über 3%.

00:13:05: Das spricht eigentlich dafür dass die japanische Notenbank sich irgendwann von diesem ultralockeren Kurs ab.

00:13:14: Bringen sollte,

00:13:16: wir haben immer noch ein Leitzins bei -0,1 % wir warten hier keine dramatischen Sprünge also nicht ähnliche Entwicklung wie wir das in Europa oder den Vereinigten Staaten oder Großbritannien gesehen haben,

00:13:29: sondern einen kleinen Schritt vielleicht mal in den positiven Bereich also von -0,1 auf.

00:13:35: + 0,1 das kann durchaus schon möglich sein du hattest ja schon den Yen angesprochen der natürlich vor dem Hintergrund der immer noch anhaltenden Intervention der japanischen Notenbank und dieser extrem locker und Geldpolitik.

00:13:51: Also Schwäche weiter zu schwächen Nike und auf dieses 33 Jahrestief gefallen ist bzw ganz knapp.

00:13:58: Da dran liegt es ist schon zu erwarten dass der Yen reagiert wenn eben die Zinsdifferenz und selbst wenn es minimal sind es sind halt dann auch symbolische schritte,

00:14:10: wie werde ich diese Zinsdifferenzen ein Ebenen in dem eben die großen anderen Notenbanken insbesondere Europa und vor allen Dingen natürlich die Vereinigten Staaten die Zinsen eher nach unten Schleusen und,

00:14:25: japan dann doch eben diesen symbolischen Schritt nach oben macht,

00:14:29: also mich würde nicht wundern wenn dann der EN doch zur Stärke neigen wird.

00:14:36: Wie stark das sein wird das hängt sicherlich dann davon ab wie die Notenbank das ganze gestaltet wie es kommuniziert,

00:14:43: und auch ob sie es mit weiteren Intervention zugunsten bzw zu Lasten des Yen begleitet da Seba heute noch nicht,

00:14:54: aber wie gesagt das Aufheben der dieser symbolischen -

00:15:00: Zinsen in Japan sollte dazu führen dass der Yen dann an Stärke gewinnt.

00:15:06: Vielen lieben Dank Uli für deinen Überblick und Dank an alle die uns zuhören bis zum nächsten Mal tschüss.

Über diesen Podcast

Was sind die aktuell bestimmenden Themen an den Märkten? Dazu stellt sich Dr. Ulrich Stephan alle zwei Wochen den Fragen des Spezialisten für Zins- und Währungsmanagement Sebastian Neckel. Welche Notenbanken sind aktiv, welche sind eher zurückhaltend? Politische Ruhe oder Unruhe? Gehen die Zinsen rauf oder runter? Muss ich als Unternehmer handeln? Intensiv, pragmatisch und auf den Punkt. Wer tagesaktuell in die Märkte sehen möchte, dem sei der tägliche Newsletter „Märkte am Morgen“ empfohlen.

von und mit Deutsche Bank

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